07.07.2013 - Das digitale Kabelnetz von UnityMedia wird nächste Woche den Kurzspielfilm "PS: Ich mobbe Dich" der Klasse KGM 2 präsentieren.
„Genau so war es bei mir auch!“ – diese Reaktion einer Schülerin des Robert-Schuman-Berufskollegs zeigte: mit unserem Film „PS: Ich mobbe Dich“ haben wir ins Schwarze getroffen! Das Thema Mobbing ist leider immer noch ein aktuelles. Mitschüler, die anderen irgendwie nicht ins Bild passen, werden – für Außenstehende oft unbemerkt – ausgegrenzt und erniedrigt. Ein Zustand, der daher immer wieder thematisiert werden sollte. Das fanden auch wir, die KGM2. Im Rahmen unseres Religionsunterrichts entschlossen wir uns für ein Filmprojekt, „ist ja schließlich eine lustige und einfache Sache“, dachten sich dabei wohl einige von uns. Wie sich später herausstellte ist so ein Filmdreh aber mit viel Anstrengung und Konzentration verbunden. An Kreativität mangelte es uns beim ersten Arbeitsschritt noch nicht, so dass Charaktere des Film schnell erfunden waren: Das Opfer Jaqueline, ein Mädchen vom Land, das gern im Kirchenchor singt, eine vermeintlich beste Freundin, sowie einige Haupt- und Nebenmobber. Der Zuschauer sollte diese Charaktere aus nächster Nähe kennenlernen, weswegen wir uns für die Perspektive des „Kamerakindes“ entschieden. Dabei ließen wir uns vom Film „Project X“ inspirieren. Unsere erste große Aufgabe war es anschließend, die Ideen einer zwanzigköpfigen Klasse, sinnvoll aneinandergereiht in einem Drehbuch zu verpacken. Es dauerte circa drei Wochen bis wir endlich die neue Kamera nutzen konnten. Mit dieser suchten wir verschiedene Drehorte auf. Hauptdrehort war die Schule. Unterrichtstunden samt „echten Lehrern“ und Pausen auf dem Schulhof wurden nachgestellt. Es gelang uns aber auch, das Schultheater zum Partykeller oder die Schultoilette zur Toilette der privaten Wohnung authentisch umzugestalten. Dazu trug dann später auch der Johanniter-Rettungswagen bei, der beim Außendreh der finalen Szene eingesetzt wurde (ein Dank an unseren Mitschüler Henning, der uns dies ermöglichte). Bei strömendem Regen oder Minustemperaturen verging uns allen zwar vorrübergehend der Spaß am Projekt, für das Szenenbild aber waren diese Umstände optimal. Eine Szene benötigte oft einige Anläufe, um Bewegung, Text, Kamera, und Mikrofon genau aufeinander abzupassen. Den Schnitt übernahm unser Lehrer Herr Kasper, der unser Projekt die gesamte Zeit über engagiert begleitete. Außerdem ist das gute Gelingen unserem Schulsozialarbeiter Herrn Susen zu verdanken, der uns in vielen schwierigen Situationen Hilfestellungen gab. Dass sich die Mühe gelohnt hat, zeigt besonders die besagte Schlussszene. Den Mitschülern wird das Ausmaß ihrer Taten erst klar, als sie von unten zur Brücke hochschauen. Sie sehen Jaqueline auf der Brücke… Sie überlegt zu springen… Und tut es auch. In anschließenden Interviews sollten Jaquelines Mitschüler ein Statement zum Geschehen abgeben und es wird klar, dass jede Einsicht zu spät kommt.
Auch wenn wir uns mit einer traurigen Geschichte befassen mussten, hatten wir eine lustige Zeit, in der wir wertvolle Erfahrungen in Sachen Teamarbeit gewonnen haben und die uns immer in Erinnerung bleiben wird.
Louisa Wilms
Der Film läuft ab Montag, den 8. Juli bis Sonntag, 13. Juli auf nrwision im digitalen Kabelnetz von UnityMedia oder als Live-Stream und ist auch in der Mediathek abrufbar. Die genauen Sendetermine finden Sie hier http://www.nrwision.de/programm/kalender.html.