09.05.2014 - Im Rahmen des Englischunterrichtes empfing die GY11B in den letzten Monaten an drei Projekttagen fünf Austauschschüler/innen aus Kanada, Chile, Japan, den USA und Portugal. Tanja Totzek und Maximilian Lendzian berichten über das Projekt.
„Den Kontakt stellte unsere Mitschülerin Britta Wiedemann her, die auch das ganze Projekt mit Frau Mansour organisierte. Sie hatte selbst vor Beginn der Klasse 11 ein Auslandsschuljahr in Brasilien verbracht. Ziel des Projektes war der Abbau von Vorurteilen und Klischees gegenüber anderen Kulturen – und dieses wurde für alle gewinnbringend voll erreicht! Während des Projektes erarbeiteten wir in kleinen Gruppen nationale Feiertage aus den Herkunftsländern der Austauschschüler und stellten diese den anderen mit typischen Speisen und Traditionen vor.
Erstes Treffen 25. Februar:
Als die fünf Austauschschüler/innen aus Kanada, Chile, Japan, den USA und Portugal – geführt von Britta – im RSBK zum ersten Mal auf unsere Klasse trafen, standen sich zunächst alle etwas zurückhaltend im Flur gegenüber. Es half, dass wir anschließend im Raum Platz nahmen und zuerst mit einer kleinen Vorstellungsrunde begannen. Danach stellte Frau Mansour Fragen zum Thema Kultur und wie sie in anderen Ländern gelebt werde. Hierbei wurden erste Unterschiede zur deutschen Kultur sichtbar.
Mit mehreren kleinen „Kennenlernspielen" wurden dann Hobbies und Interessen aller Schüler/innen erkundet, und auch die zuvor noch etwas Schüchternen unter uns fanden immer besser ins Gespräch. Andere Länder bedeuten natürlich auch andere Prioritäten im Leben. Alle Dinge, die einem wichtig sind, zum Beispiel Hobbies und Charaktereigenschaften, wurden von jedem nach Bedeutung geordnet und individuell auf ein Blatt geschrieben. Anschließend wurden die Blätter gemeinsam betrachtet und Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten festgestellt. Dabei kamen wir schnell ins Gespräch und wir lernten uns näher kennen. Zum Schluss fanden wir uns schon mal in Kleingruppen mit den Austauschschülern zusammen.
Zweites Treffen 7. März:
An diesem Tag trafen wir uns mit den Austauschschüler/innen im Selbstlernzentrum zu einem ganztägigen Projekttag und erarbeiteten in Gruppenarbeit Präsentationen zu nationalen Feiertagen. Der Tag wurde von Herrn Susen, unserem Schulsozialarbeiter, begleitet, der uns bei unserer Arbeit filmte.
Zu Beginn spielten wir wieder einige Kennenlernspiele miteinander, um das Eis zwischen uns zu brechen. Im Anschluss gingen wir in die Gruppen und arbeiteten intensiv an unseren Präsentationen, welche wir am frühen Nachmittag vorstellten.
Während der Gruppenarbeit wurden uns nochmals viele Unterschiede zwischen den verschiedenen Kulturen deutlich, denn in jedem Land werden Feiertage anders gefeiert und haben eine andere Bedeutung für die dort lebenden Leute.
Die Gruppe um die Amerikanerin Caroline präsentierte den „Independence Day": Jedes Jahr am 4. Juli feiert man die Unabhängigkeit der USA von England. An diesem Tag ist in den USA alles blau, weiß und rot geschmückt, und die Leute feiern auf den Straßen oder verbringen den Tag mit ihren Familien.
Als kanadischer Feiertag, genauer aus der Region Québec, wurde der nationale Feiertag „La Saint-Jean" vorgestellt. Dieser Feiertag wird am 24. Juni gefeiert und ist ein Gedenktag an Johannes den Täufer. Durch die französischen Kolonien gewann der Feiertag in Québec an Bedeutung. Die Bevölkerung besucht an diesem Tag gemeinsam mit der Familie Konzerte, denn ein wichtiger Bestandteil ist an diesem Feiertag (traditionelle) französische Musik.
Am 1. Januar feiert man in Japan den „Japanese New Years Eve", welcher unserem Neujahrsfest ähnelt. Der japanische Austauschschüler Taiki erzählte uns, dass an diesem Tag alte Spiele gespielt werden und man traditionelle Speisen, wie z. B. Sushi isst. In diesem Zusammenhang erklärte uns Taiki die verschiedenen Tiersymbole, die jedem Jahr zugeordnet sind. So ist 2014 beispielsweise das Jahr des Pferdes.
Als letztes wurde die Nelken-Revolution aus Portugal vorgestellt. Am 25. April feiert man in Portugal auf den Straßen die gewaltlose Revolution mit der sich Portugal aus der langjährigen Diktatur befreite. Alle Leute tragen an diesem Tag rote Nelken bei sich, denn diese symbolisieren die unblutig vollzogene Revolution. Um ihre friedlichen Absichten zu demonstrieren steckten damals Demonstranten Nelken in die Gewehre der Soldaten.
Drittes Treffen (Abschlusstreffen) 4. April:
Zum letzten Mal fanden wir uns mit den Austauschschülern zusammen. Diesmal ging es nach dem regulären Unterricht in das Theater unter Tage im RSBK. Durch den gemeinsamen Nachmittag führten Frau Mansour und die Referendarin Frau Taghian. Herr Susen filmte wie beim letzten Treffen das Geschehen.
Der ganze Raum war mit Flaggengirlanden geschmückt und jede Gruppe durfte eine Ecke des Raumes mit Länderflaggen und landestypischen Dingen dekorieren. Die Teams brachten landestypische Spezialitäten und Getränke mit. Unter anderem wurden typisch amerikanische Hot Dogs gemacht und ein von der Amerikanerin Caroline im Stil der amerikanischen Flagge dekorierter Kuchen mit Blau- und Himbeeren probiert. Passend zur portugiesischen Nelkenrevolution wurde ein Bohnensalat zubereitet. Das Sushi musste aus logistischen Gründen leider ausfallen, die Gruppe hatte aber für jede Menge anderer internationaler Spezialitäten (italienische Buscetta, polnisches Knabbergebäck etc.) gesorgt.
Zu der Präsentation jeden Standes zählte jeweils auch das Abspielen der Nationalhymnen. Alle Schüler standen im Kreis um den Stand und hörten der Musik andächtig zu. Die portugiesische Nationalhymne wurde von Laura (der Portugiesin) sogar selbst auf der Bühne gesungen. Der Japaner Taiki hatte seinen traditionellen Kimono angezogen und sang leise mit der Hand auf dem Herzen mit. Nachdem jeder Stand sich vorgestellt hatte und erklärt wurde, um welche Gerichte es sich handelte und was an diesem Feiertag genau geschehe, wurden alle mitgebrachten Spezialitäten probiert und wir setzten uns spontan zusammen und unterhielt uns in kleineren und größeren Gruppen.
Nach dem Essen spielten wir noch einige Spiele, bei denen die gemeinsame Verständigung und vor allem der Spaß im Vordergrund standen. Herr Susen konnte sogar mit einem japanischen Spiel aufwarten. Leider mussten sich dann schon die ersten Austauschschüler verabschieden, dies hinderte uns allerdings nicht daran, zum Abschluss noch ein Fazit zu ziehen und in der Klasse unsere neuen Erfahrungen zu teilen. Alle äußerten sich positiv über das Projekt und waren dankbar, die Erfahrung mit den Austauschschülern gemacht zu haben. Außerdem wurde erwähnt, dass es interessant war etwas über nationale Feiertage in andern Ländern zu erfahren."
(Von Tanja Totzek GY11B und Maximilian Lendzian GY11B)