26.05.2014 - Am 30. April fand am Robert-Schuman-Berufskolleg Dortmund der Europa-Tag statt. Dazu hatten einige Klassen Projekte und Vorträge vorbereitet. Wir - die TU3 (Unterstufe Tiermedizinische/r Fachangestellte/r) - hatten passend dazu Schüler/-innen sowie Lehrer/-innen aus dem Bildungsgang TFA eingeladen.
Unser Thema war die rechtliche und reale Situation des Tierschutzes in ausgewählten EU-Mitgliedsstaaten. Die Inhalte und Vorträge haben wir in mehrwöchiger Arbeit im Rahmen des Politik-Unterrichts bei Frau Annette Schmidt erstellt.
Zum Auftakt war es uns eine große Freude als besonderen Gast Frau Dr. Hövel aus dem Veterinäramt Dortmund begrüßen zu dürfen. Sie schilderte in ihrem Vortrag ihre Tätigkeiten als Tierärztin im öffentlichen Dienst. An einigen Fallbeispielen aus ihrem Arbeitsalltag ermöglichte sie uns einen guten Einblick in die Hintergründe des Tierschutzes und die Kontrollen im Tierschutz in Dortmund und NRW.
Danach begannen unsere Vorträge, die die Tierschutzsituation und -gesetze in ausgewählten EU-Mitgliedsstaaten beinhalteten. Als Beispiele dazu haben wir in Power-Point Präsentationen mittels aussagekräftiger Bilder etwas über die grausamen Verhältnisse des mangelnden Tierschutzes in Rumänien, das vorbildliche Verhalten gegenüber Tieren in Schweden und über die Schattenseiten der eigentlich ausgeprägten Tierliebe in Großbritannien gehört.
Anschließend trugen zwei Schülerinnen Auszüge aus den EU-Richtlinien und Verordnungen sowie dem Aktionsplan der EU, in dem die Planungen der EU zum Thema Tierschutz in den nächsten vier Jahren fixiert worden sind vor. Daraus wurde deutlich, wie viel Spielraum die Europäische Union den einzelnen Mitgliedsstaaten in Bezug auf die Umsetzung der Richtlinien bzw. Verordnungen in nationales Recht lässt. Durch die religiösen und kulturellen Hintergründe in den einzelnen Ländern kommt es zu keinem gemeinsamen europäischen Nenner in Sachen Tierschutz.
So besagen z.B. die Richtlinien fast ausschließlich, in welchem Zustand (also gechipt und gegen Tollwut geimpft) Heimtiere innerhalb der EU transportiert werden dürfen, nicht jedoch welche Folgen drohen, wenn Tiere misshandelt werden. In den Richtlinien für Nutztiere wird dem wirtschaftlichen Nutzen eine tragende Rolle zugeschrieben. Ein Beispiel: Laut den EU-Richtlinien stehen Hühnern in Massenbetrieben mehr Platz als bisher zu. Da diese Umsetzung jedoch mit hohen Kosten für Betriebe verbunden ist, dürfen auch mehr Hühner auf kleinerem Raum gehalten werden, um so den Gewinn des Betriebes zu maximieren. Somit können in Sachen Tierschutz häufig Schlupflöcher gefunden werden.
In der abschließenden sehr regen Diskussionsrunde haben wir festgestellt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler sich noch nicht näher mit dem Thema beschäftigt haben und verwundert über die mangelnden Richtlinien waren. Im Fazit waren wir uns einig, dass die EU noch einiges am Tierschutz verbessern müsste und sich Schweden als Vorbild nehmen könnte.
Die Schülerinnen der TU3