14.11.2014 - Eine Schülerin der Oberstufe des Bildungsgangs Tourismuskaufleute konnte durch die Unterstützung des Leonardo Da Vinci-Programms und ihres Ausbilders Herrn Timmermann, ein Auslandspraktikum im sonnigen Spanien absolvieren. Es folgt ein Bericht der Schülerin:
8 Wochen Andalusien - Ein Traum für jeden Reiseliebhaber. Somit habe ich diese Chance dankend angenommen!
Das Leonardo Da Vinci-Programm hat mir ermöglicht während meiner Ausbildung ein achtwöchiges Praktikum im wunderschönen Andalusien zu absolvieren. Die Kosten für Flüge, Unterbringung, Transfers vor Ort sowie ein Sprachkurs wurden gedeckt. Meine Verpflichtungen beschränkten sich auf die Teilnahme des einwöchigen Spanischkurses zu Beginn meines Aufenthaltes sowie ein anschliessendes Praktikum in einer Incoming-Agentur.
Mein Fachkundelehrer, Herr Breker, hat mich auf die Weiterbildungseinrichtung Arbeit und Leben NRW und die damit verbundene Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes aufmerksam gemacht. Im Schulunterricht haben wir über diverse Optionen und Vorteile eines Praktikums im Ausland gesprochen. Nachdem ich mich nach Rücksprache und Genehmigung meines Chefs, Herrn Timmermann, für ein solches entschieden habe, folgten Einzelgespräche über den konkreten Ablauf. Vor Abreise habe ich in Düsseldorf ein Vorbereitungsseminar der Weiterbildungseinrichtung besucht. Arbeit und Leben NRW hat mich in Kooperation mit der Partneragentur INCOMA aus Sevilla vermittelt.
Meine Reise ging am 01.08.2014 los und endete am 26.09.2014. In dieser Zeit habe ich neue Arbeitsmethoden kennengelernt sowie die spanische Mentalität. Ich habe Andalusien erkundet und bin auf viele interessante Menschen gestossen.
Letzteres durfte ich bereits bei meiner Ankunft erleben. Ich habe mir mit 3-4 Mitbewohnern ein Apartement geteilt. In der bezaubernden Gegend nahe des Alcazars und dem Plaza de España durfte ich 8 Wochen lang wohnen. In dieser Zeit habe ich mit Studenten und Reiseliebhabern folgender Nationalitäten zusammen gewohnt: Irland, England, Oesterreich, Moldavien & die Niederlande.
Der internationale Aspekt ist außerdem in meiner Praktikumsstelle besonders hervorgetreten, da mein Arbeitsplatz der Incoming-Agentur Pancho Tours in einem Hostel war. Oasis Backpacker´s Palace:¨Das coolste Hostel in Sevilla¨ mit tollem rooftop, netten Kollegen und aufgeschlossenen Gästen. In der 1. Etage des 3-stoeckigen Hostels war ich an dem Travel Desk zu finden. Dort habe ich Gästen Empfehlungen für Ihren Aufenthalt in Sevilla gegeben, für unsere Free Walking Tours (tagtäglich haben wir 3 verschiedene Touren angeboten) geworben ebenso wie für Flamenco Shows, unseren Pub Crawl und Ausflüge in Andalusien und an die Algarve. Anschließend habe ich Tickets für diese Aktivitäten verkauft. Auf Englisch, Deutsch, gebrochenem Spanisch und gebrochenem Französisch durfte ich tagtäglich mit den Gästen kommunizieren.
Die Bearbeitung der Mails gehörte ebenfalls zu meinen Aufgaben; überwiegend Reservierungen für unsere Tours sowie Anfragen für individuelle Ausflüge. Des Weiteren habe ich die Gäste vom Hostel zu den Treffpunkten für unsere Aktivitäten begleitet. Je nach Schicht musste ich den einen oder anderen Gang für diese ´´pick ups´´ zurücklegen. Bei wunderbarem Wetter in atemberaubender Kulisse habe ich diese Aufgabe sehr gerne übernommen. An den Treffpunkten habe ich noch weitere Teilnehmer begrüßt und für die Statistiken die Kenntnisnahme von Pancho Tours hinterfragt, notiert und im Anschluss an die Marketingabteilung weitergegeben.
Der Pub Crawl war besonders gut besucht, so dass wir sogar Gaeste aus Partnerhostels abgeholt haben und in unser Hostel gebracht haben, weil dort (auf dem rooftop) die 1. Station vorzufinden war.
Meistens habe ich von 10 - 16 Uhr gearbeitet. Gelegentlich habe ich auch die Spätschicht: 16 - 23 Uhr oder eine lange, typisch spanische Schicht: 10 - 14 Uhr und nach der Siesta von 17 - 23 Uhr gehabt.
Die freien Tage habe ich genutzt, um die Umgebung zu erkunden: Zahara de los Atunes, Cordoba, Granada, Cadiz & Albufeira.
Natürlich wollte ich auch die kulturelle Seite kennenlernen: Flamenco, Tapas, Tinto de Verano, Fiestas, Siestas und eine stressfreie Art gehören selbstverständlich dazu! ´´Manaña manaña´´ ,´´ No pasa nada´´ ist nicht nur so daher gesagt, sondern wird tatsächlich gelebt & verkörpert.
Mein Vorhaben, sich die Grundlagen der spanischen Sprache anzueignen, habe ich soweit erfüllt. Einige Wochen vor Beginn meines Aufenthaltes habe ich bereits in Deutschland versucht einige Basics zu lernen. Schnell habe ich vor Ort erkannt, dass learning by doing wie so oft die beste Variante ist. Auf der Arbeit und auch in meiner WG konnte ich diesem Motto leider zu wenig nachgehen, da ich überwiegend doch Englisch sprechen musste. Daher habe ich regelmäßig Intercambios besucht, sprich language exchanges, um nicht mit leeren Händen nach Hause zu kommen und um mich natürlich vor Ort einigermaßen verständigen zu können. Zudem war ich oftmals gezwungen spanisch zu sprechen, da weder die Kassiererin im Supermarkt, noch der Arzt im Centro de Salud oder der Nachbar englisch spricht. Meistens habe ich es geschafft, mein Anliegen an mein Gegenüber zu bringen. Dabei lagen meine Empfindungen oft bei voller Frustration bis hin zum big amusment. Ein sprachliches Abenteuer!
Zusammenfassend hatte ich einen sehr gelungenen Aufenthalt. Ich habe Andalusien kennen und lieben gelernt. Vor allem die Stadt Sevilla.
In den letzten Wochen hat sich der Spruch auf meinem Arbeits-Shirt bewährt ¨City Expert¨. Durch meine Arbeit im Unternehmen Pancho Tours und das damit verbundene Know How über die Stadt und seine Sehenswürdigkeiten behaupte ich, mich als solcher bezeichnen zu dürfen.
Ich bin sehr dankbar für diese besonderen 8 Wochen. Vor allem danke ich meinem Chef, Herrn Timmermann, der sich auf dieses Projekt eingelassen hat und mich immer unterstützt hat! In Deutschland und auch in Spanien hatte ich grandiose Organisationen: Das Programm proDISCO (Weiterbildungsmaßnahme für junge Menschen in der beruflichen Bildung), Arbeit und Leben NRW & INCOMA), die mich rundum betreut haben.
Meine Lehrer sind mir auch sehr entgegengekommen, indem mir z.B. Frau Eppmann und Herr Breker regelmäßig die aktuellen Unterlagen des versäumten Unterrichts der Oberstufe per Mail zuschickten und ich somit auch unter andalusischer Sonne up-to-date war.
Ein Auslandsaufenthalt ist sehr bereichernd und verspricht tolle Erfahrungen. Man lernt neue Seiten an sich kennen und wächst über sich hinaus. Es sind nicht nur positive, sondern auch negative Situationen, die dieses Erlebnis umfassen.
Sarah Fonk, Schülerin der RO (Tourismuskaufleute, Oberstufe)