21.03.2022 - Ein Schüler des Robert-Schuman-Berufskollegs absolvierte im Rahmen seiner Ausbildung zum Tourismuskaufmann ein Praktikum (Erasmus+) auf der schönen Insel Kreta.
Es folgt ein Bericht des Schülers:
Dank der anderen Auszubildenden in meinem Betrieb kam auch ich auf die Idee an einem Erasmus-Projekt teilzunehmen. Durch die interne Erfahrung mit Erasmus-Projekten innerhalb meiner Firma war mit Azubi Mobil schnell ein Ansprechpartner gefunden, welcher mich vor und während des Praktikums begleiten und unterstützen sollte.
Die online Registrierung, sowie das Ausfüllen der Verträge war schnell und einfach erledigt. Von Azubi Mobil bekam ich einen Zuschuss für die Flüge und es wurde sich um Transfer, Unterkunft, sowie eine Praktikumsstelle gekümmert. Aufgrund der Pandemie war ich in meiner Destinationswahl leider sehr eingeschränkt, fand mit Kreta dennoch eine gute Wahl. Wenige Zeit später ging es auch schon los nach Griechenland.
Vor Ort wurde ich von meinem Ansprechpartner mit dem Auto abgeholt. Mit mir kamen noch zwei weitere Praktikanten aus Berlin an. So konnte ich direkt am Flughafen schon die ersten Kontakte für die kommenden Wochen knüpfen. Zu viert machten wir eine kleine Stadtrundfahrt und fuhren anschließend zur Unterkunft. Ich war in einem Apartmenthaus in Ammoudara, einem Vorort von Heraklion, der Hauptstadt von Kreta, untergebracht. Dort hatte ich ein kleines zwei-Zimmer Apartment mit Balkon. Dies war jedoch äußerst sporadisch eingerichtet und die Möbel waren bereits relativ abgenutzt. Mit mir waren noch 6 weitere Praktikanten aus Deutschland in diesem Haus untergebracht. Am folgenden Tag wurden wir von unserem Ansprechpartner abgeholt und wir erledigten einige organisatorische Dinge wie das Beantragen eines Bustickets und das Besichtigen des Praktikumsbetriebes. Den Rest des Tages nutzte ich gemeinsam mit den anderen Praktikanten, um uns ein wenig mit der Umgebung unserer Unterkunft vertraut zu machen.
Tags darauf begann mein erster Praktikumstag bei MDHellas, einem Reisebüro in Heraklion. Die An- und Abfahrt erfolgte mit dem Bus. Leider kann man den Busfahrplänen auf Kreta nicht allzu viel Vertrauen schenken, jedoch funktionierte die Orientierung dank Google Maps nahezu problemlos.
Meine Arbeit bestand hauptsächlich aus der Kundengewinnung. Hierbei verbrachte ich den gesamten Tag in meinem eigenen Büro auf der Suche nach potenziellen Reisebüros, welche für eine Kollaboration in Frage kommen könnten. Die Arbeitszeit belief sich auf 6 Stunden, täglich von 8 bis 14 Uhr. So blieb nach der Arbeit noch eine Menge Freizeit übrig.
Da sich kurz vor meiner Anreise ein relativ starkes Erdbeben vor der Küste von Kreta ereignete, kam es beinahe täglich zu ziemlich starken Nachbeben, bei denen das gesamte Gebäude zu schwanken begann. Dies war eine Erfahrung, welche ich nicht noch einmal machen möchte.
Da meine Aufgaben während des Praktikums äußerst beschränkt und sehr eintönig waren, entschied ich mich, nach zwei Wochen den Betrieb zu wechseln.
In meinem zweiten Betrieb auf Kreta verging die Zeit wie im Flug. Ich hatte sehr nette Kolleginnen und Kollegen und die Aufgaben waren wesentlich ansprechender. Dort durfte ich Hotelverträge bearbeiten und die Webseite des Reisebüros mitgestalten.
Neben der Arbeit haben die anderen Praktikanten und ich jede Menge Zeit zusammen verbracht, sei es eine Runde Volleyball am Strand spielen, Kinobesuche, der Besuch eines Museums oder das einfache Beisammensitzen auf der Dachterrasse unserer Unterkunft. Wir machten auch ein paar schöne Ausflüge, beispielsweise eine Bootstour nach Balos, zum Palast von Knossos oder zu den Hippie Höhlen nach Matala.
Zusammenfassend fand ich die Möglichkeit eine Zeit lang im Ausland zu leben und zu Arbeiten sehr spannend und möchte meine gesammelten Erfahrungen nicht missen. Jedoch hätte ich mir gewünscht, etwas mehr Englisch sprechen zu müssen, da auf Kreta erstaunlich viele Griechen die deutsche Sprache beherrschen. Ich habe dort großartige Menschen kennengelernt, mit denen ich auch jetzt noch in einem guten Verhältnis stehe und mich bereits auch hier in Deutschland schon getroffen habe. Die Unterkunft, sowie mein erster Arbeitsplatz sind dagegen leider Minuspunkte. Ich kann trotz dessen jedem empfehlen die Chance zu nutzen und für eine Zeit ins Ausland zu gehen, da man so viele Erfahrungen fürs weitere Leben sammeln kann.
Verfasst von einem Oberstufenschüler der Tourismuskaufleute